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Projektübersicht

8EUB Panoramabahn

St. Gallenkirch

DIE PANORAMABAHN ALS NEUES HIGHLIGHT DES SKIGEBIETES

In der Wintersaison 2014/15 brach die Panoramabahn im Skigebiet Silvretta Montafon zu ihrer ersten Fahrt auf. Die Kabinenbahn mit 76 Fahrzeugen transportiert bis zu 2360 Wintersportler zur Bergstation auf 2375 Meter Höhe. Der Bau der Bahn ist eine weitere Maßnahme des Zusammenschlusses der Skigebiete Montafoner Hochjoch und Silvretta Nova im Jahre 2011. Die Panoramabahn soll den Austausch zwischen den beiden Skigebieten verbessern. Nach dem ersten Betriebsjahr zeigt sich der Bauherr und Vorstand der Silvretta Montafon Bergbahnen AG, Peter Marko, begeistert: „Die Auslastung und die Rückmeldungen sind hervorragend.“

    Seit der Wintersaison 2011 verbinden die ebenfalls von Salzmann Ingenieure geplanten 8er-Kabinenbahnen Grasjoch und Hochalpila die beiden Vorarlberger Skigebiete Montafon Hochjoch und Silvretta Nova. Mit mehr als 140 Pistenkilometern ist der Zusammenschluss Silvretta Montafon eines der größten und attraktivsten Skigebiete in Westösterreich. „Schon damals wurde ein Gesamtkonzept erstellt, das zu einem späteren Zeitpunkt den Ersatz der Sessellifte durch eine komfortable Bahn vorsah, die die Attraktivität des Skigebiets nochmals steigern und den Austausch zwischen den Gebieten fördern sollte“, erklärt der Geschäftsführer von Salzmann Ingenieure, Stephan Salzmann.

    Bislang war für Wintersportler, die im Skigebiet Hochjoch unterwegs waren, die Anbindung zur Verbindungsbahn Grasjoch vergleichsweise mühsam und zeitaufwändig. Die Besucher mussten in die Jahre gekommene Doppelsessellifte nutzen, um die am Grasjoch gelegene Bergstation der Verbindungsbahn zu erreichen. „Vom Kapell aus, dem Zentrum des Hochjochs, brauchten die Skifahrer fast vierzig Minuten zum Grasjoch“, erklärt Salzmann. „Deswegen zögerten einige Besucher, von der Silvretta Nova in Richtung Hochjoch zu wechseln.“

    2012 Planungsphase beginnt

    Gemeinsam mit Roman Sandrell und Martin Oberhammer, den Planungsverantwortlichen der Silvretta Montafon Bergbahnen AG, begannen die Bregenzer Ingenieure im Jahr 2012 mit der Projektierung. Zu Beginn wurde mit dem Bauherrn eine Variante diskutiert, die unterhalb des Berggrates verläuft, um möglichst windgeschützt zu sein. Wir haben jedoch vorgeschlagen, noch eine andere Trassenführung zu prüfen, die direkt entlang des Berggrates verläuft. Der Vorteil dieser Variante ist ein Bergstation-Standort, der einerseits den Wintersportlern einen optimalen Pistenanschluss auf beide Seiten ermöglicht und andererseits einen sensationellen Überblick über die Umgebung und das Liftangebot bietet.“ Zudem eröffnet sich bei der Trassenführung den Besuchern bei der Fahrt ein wunderschönes Panorama.

    Aufwändige Windmessung

    Um prüfen zu können, ob diese exponiertere Vari- ante oberhalb des Berggrates stärker vom Wind beeinträchtigt wird, wurde während der Wintersaison 2012/13 ein aufwändiges Windmessprogramm durchgeführt. Die Auswertung der Daten ergab, dass sich die windbedingten Stillstandszeiten beider Routen nicht wesentlich voneinander unterscheiden.

    Kabinenbahn der Floriade adaptiert

    Die optimale Förderleistung von 2.345 Personen pro Stunde ergab sich aus der Analyse der Skifahrerströme und Pistenflächen. Hoher Komfort und Sicherheit waren weitere Anforderungen an die Bahn. „Wir hatten das große Glück, dass die Kabinenbahn, die von der Silvretta Montafon bei einer Gartenschau in Holland eingesetzt wurde, den Anforderungen gut entsprach“, erklärt Salz- mann. Die Bahn transportierte Besucher bei der internationalen Gartenschau vom April bis Oktober 2012 in Holland durchs Areal. Einige Adaptionen an der Technik und den Stationsgebäuden mussten vorgenommen werden: Beispielsweise reichte die bisherige Antriebsleistung und das Förderseil nicht aus, die Bahn war bislang nur auf flachen Strecken unterwegs. Auch die Streckenausrüstung musste an die Geländeform angepasst werden. Eine besondere Herausforderung war der Transport des 48 Tonnen schweren Förderseils auf 1.950 m Höhe.

    Spatenstich im Juni 2014

    Nach einer naturschutzrechtlichen Bewilligung und dem seilbahnrechtlichen Genehmigungsverfahren erfolgte im Juni 2014 der Spatenstich. Die Stationsgebäude errichtete das Bauteam mit Unterstützung des Vorarlberger Architekturbüros Lang-Vonier. Im Zuge des Baus wurden die Pisten im Abfahrtsbereich der neuen Panoramabahn verbessert. Beispielsweise wurden steilere Abschnitte entschärft, um das Gebiet noch familienfreundlicher zu machen. Eine neu errichtete Komplettbeschneiungsanlage sorgt fortan jederzeit für beste Schneeverhältnisse. Aufgrund der Synergien bei den Tiefbauarbeiten übernahm Salzmann Ingenieure auch in diesem Bereich teilweise die Ausschreibung und das Baumanagement.

    Kurze Bauzeit

    Trotz teilweise schlechter Witterungsverhältnisse ging nach nur fünf Monaten Bauzeit die Panoramabahn rechtzeitig für die Wintersaison 2014/15 in Betrieb. Bereits in der ersten Saison zeigte sich, dass die windbedingten Stillstandszeiten der Bahn sehr gering sind. „Die Auslastung und die Rückmel- dungen sind hervorragend“, erklärt der Geschäftsführer der Silvretta Bergbahnen, Peter Marko. „Mit dem Bau der Panoramabahn haben wir die Attraktivität des Skigebiets Silvretta Montafon nochmals erhöht und die Anbindung zur Verbindungsbahn Grasjoch deutlich vereinfacht.“

    Leistungen

    • Projektierung und Variantenplanung unter Berücksichtigung der Windproblematik
    • Genehmigungsplanung Seilbahnanlage Detailplanung Seilbahnanlage
    • Ausschreibung Bau- und Baunebenleistungen Seilbahn, Pistenbau und Feldleitungen
    • Oberbauleitung
    • Unterstützung der Örtlichen Bauaufsicht (Seilbahn, Pistenbau und Feldleitungen)
    • Baustellenkoordination

    Anlagedaten

    Antrieb
    Berg
    Antrieb und Spannung
    Tal
    Antriebsleistung Anfahren
    799 kW
    Antriebsleistung Betrieb
    632 kW
    Bahnsystem
    Einseilumlaufbahn
    Bauphase
    Juni - November 2014
    Bauzeit
    5 Monate
    Fahrgeschwindigkeit
    6 m/s
    Förderleistung
    2.345 P/h
    Höhe Talstation
    1.744 m
    Höhe Bergstation
    2.375 m
    Höhenunterschied
    631 m
    Investitionsvolumen
    12,5 Millionen Euro
    Kabinenanzahl
    76 8er-Kabinen
    Spannung
    Tal
    Horizontale Bahnlänge
    2.208,6 m

    Trotz der komplexen Rahmenbedingungen ist es Salzmann Ingenieure gelungen, ein Projekt mit maximiertem Nutzen und Erlebnis für den Gast zu entwickeln und gleichzeitig die Investitionskosten zu optimieren.

    Martin Oberhammer, Geschäftsführer Silvretta Montafon Bergbahnen GmbH

    Projekte