8EUB Donnerkogel
Rußbach
DONNERKOGELBAHN – MEHR KOMFORT FÜR ANNABERG
Viele Seilbahnprojekte erfordern Ausdauer und die gegenseitige Unterstützung von Kunde, Planungsbüro und ausführenden Unternehmen. „Wir realisieren mit Seilbahnunternehmen eine Vision. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich langfristiges Denken und gute Partnerschaften immer bezahlt machen“, ist Stephan Salzmann, Geschäftsführer von Salzmann Ingenieure, überzeugt.
Die Planung und der Bau der modernen Achter Einseilumlaufbahn (8EUB) Donnerkogel im Skigebiet Dachstein West ist dafür ein gutes Beispiel. Bereits im Jahr 2005 erstellte Salzmann Ingenieure eine Entwicklungsstudie für die Salzburger Orte Annaberg und Rußbach. Investitionen in Komfort, Sicherheit und Attraktivität sollten die beiden Orte und die gesamte Region für die Zukunft wettbewerbsfähig machen. 2010 erfolgte mit der Sechser-Sesselbahn Edtalm in Rußbach der erste Teil der Realisierung, 2014 mit der Donnerkogelbahn in Annaberg der zweite Schritt.
Zur Ausgangssituation
Ungleiche Rahmenbedingungen – Das Skigebiet liegt zwischen Oberösterreich und Salzburg und umfasst drei Orte: Gosau in Oberösterreich sowie die Gemeinden Rußbach und Annaberg in Salzburg. Unterschiedliche Förderrichtlinien der Bundesländer hatten in den vergangenen Jahren zu einem Ungleichgewicht innerhalb der Skiregion geführt: Großzügig unterstützte das Land Oberösterreich Gosau mit einem Investitionsprogramm bei Modernisierungsmaßnahmen. Rußbach und Annaberg mussten hingegen lange Zeit mit weitaus geringeren Fördermitteln das Auslangen finden.
Ideal für Familien – Aufgrund der topografischen und geografischen Rahmenbedingungen eignet sich die Skiregion bestens für Familien. „Das heißt, dass Investitionen auf die Anforderungen dieser Gästegruppe zugeschnitten und gleichzeitig aber deren finanzielle Möglichkeiten berücksichtigt werden müssen“, sagt Stephan Salzmann und betont: „Skigebiete mit einem attraktiven Preisgefüge sind ausschlaggebend für die Zukunft des Wintersports: Sie machen den Skisport für einen größeren Personenkreis erst leistbar.“ Die Salzmann Ingenieure aus Bregenz empfahlen auf Basis der umfangreichen Analysen unter anderem folgende Maßnahmen: Die Verbesserung des Liftangebots und den Ersatz der veralteten Anlagen im Bereich Riedlkopf, um den Einstieg von Annaberg aus zu erleichtern. Sowie die Schaffung eines hochgelegenen Übungsgebiets im Bereich Riedlkopf-Angerlift. Diese Empfehlungen konnten mit dem Bau der 8EUB Donnerkogel in einem ersten Schritt verwirklicht werden.
Die Umsetzung: Zwei Seilschleifen, ein Antrieb
„Der landschaftlich schöne Gipfelbereich am Riedlkopf war mit drei Bergstationen zu sehr verbaut. Die Talstation war zu weit vom Parkplatz entfernt, die Bergstation lag nicht am höchsten Punkt. Unser langfristiges Ziel war es, in Zukunft mit maximal zwei Seilbahnen auszukommen und alle Funktionen abzudecken“, erklärt Stephan Salzmann.
Eine moderne Kabinenbahn mit neuer Streckenführung sollte die fixgeklemmte Doppelsesselbahn Riedlkar und den Schlepplift Riedlkopf ersetzen. Dazu wurde die Lage der neuen Talstation direkt beim Parkplatz, die Bergstation direkt am Gipfel geplant. Aufgrund der neuen Streckenführung musste die Konzession für die geplante Bahn allerdings neu verhandelt werden, was sich als große Herausforderung darstellte. „Der Astauwinkel ist landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Leider konnten wir die Grundstückseigner für die geplante direkte Verbindung nicht gewinnen.“ Das Team von Salzmann Ingenieure machte aus der Not eine Tugend und konzipierte die Donnerkogelbahn in abgewinkelter Linienführung mit Zwischenstation.
„Normalerweise bräuchte man für beide Teilstrecken bzw. Seilschleifen je einen Antrieb, also zwei Motoren, zwei Getriebe und so weiter. Bei der Donnerkogelbahn gibt es aber nur einen Antrieb in der Talstation. In der Mittelstation treibt das untere Seil die obere Seilschleife über eine zweirillige Scheibe an. Diese Lösung ist seilbahntechnisch sehr interessant und trotzdem kostengünstig“, schildert der Geschäftsführer Stephan Salzmann.
Anlagedaten
- Antrieb
- Tal
- Antrieb und Spannung
- Tal 1. TS, Berg 2. TS
- Anzahl Stützen
- 15
- Bahnsystem
- 8er Einseilumlaufbahn
- Bauzeit
- 5 Monate
- Fahrgeschwindigkeit
- 6,0 m/s
- Fahrstrecke gesamt
- 2.055 m
- Fahrzeit
- ca. 3 Minuten
- Förderleistung
- 2.000 P/h
- Höhe Talstation
- 866 m
- Höhe Bergstation
- 1.473 m
- Kabinenanzahl
- 58
- Mittlere Neigung
- 32 %