6SB Lumberjack Shuttle
Flachau
LIEBER JETZT ALS GLEICH
Projektstart im April, Baubeginn im Juli, Betrieb ab Dezember: Der Lumberjack Shuttle – deutsch: Holzfäller-Bahn – im Skigebiet Shuttleberg Flachauwinkl – Kleinarl entstand in kürzester Zeit. Die 6er-Sesselbahn ersetzt zwei alte Schlepplifte. Damit ist das gesamte Skigebiet auf dem neuesten Stand der Technik. Als Teil des „Family Run“ ist die neue Bahn besonders kindersicher. Für die 2019 geplante Verbindung zum Skigebiet Flachau – Wagrain – St. Johann bietet sie den perfekten Anschluss.
Die Ausgangssituation
Das Skigebiet Shuttleberg umfasst die beiden Ortschaften Flachauwinkl und Kleinarl. In den vergangenen Jahren wurde das gesamte Skigebiet auf kuppelbare Sesselbahnen umgerüstet. Besonders wichtig ist das für die Zielgruppen des Shuttlebergs, die Freestyle-Szene und Familien mit Kindern. Nur zwei alte Schlepplifte boten noch nicht den gewünschten Komfort. Genau dort wird die geplante Verbindungsbahn zwischen den Skigebieten Snow Space Salzburg (Flachau – Wagrain – St. Johann) und dem Shuttleberg (Flachauwinkl – Kleinarl) enden, deren Errichtung für 2019 geplant ist.
„Mit dem Lumberjack Shuttle haben wir den ersten Schritt zur Umsetzung des Gesamtprojektes gesetzt, zu dem noch die Errichtung der Verbindungsbahn und der Austausch der Flying Mozart gehören“, erklärt Shuttleberg-Geschäftsführer Josef Harml. „Damit entsteht eines der größten Skigebiete Österreichs.“
Mit dem neuen Lumberjack Shuttle finden Wintersportler, die künftig an den Shuttleberg wechseln, ein attraktives Angebot vor. „Mit der kuppelbaren 6er-Sesselbahn haben wir die Trasse der beiden Schlepplifte zur nächsten Skipiste verlängert“, schildert Harml. „Besonders wichtig war uns die Komfortverbesserung für Familien. Jetzt können wir auch am längsten Teil unseres Family Run einen kindersicheren Transport anbieten.“ Der 19 Kilometer lange „Family Run“ bietet mit einfach zu fahrenden Strecken ein besonderes Erlebnis für Kinder.
Hoher Zeitdruck
Erst im April 2017 entschloss sich die Eigentümerfamilie Harml zum Bau des Lumberjack Shuttles. Salzmann Ingenieure, die zuvor Varianten für die Verbindungsbahn ausgearbeitet hatten, bekamen den Auftrag für die Planung der kuppelbaren Sesselbahn. Ende Mai 2017 kam dann die Zustimmung von der zuständigen Arbeitsgruppe des Landes. Erst da konnten Salzmann Ingenieure mit der Detailplanung beginnen. Schon im Juni wurde das Projekt bei den Behörden eingereicht. Am 26. Juli, fast exakt fünf Monate vor der geplanten Inbetriebnahme, fand schließlich die Bauverhandlung statt. Unmittelbar danach begann der Bau. Josef Harml sieht den engen Zeitplan gelassen: „Wenn es sich ausgeht, machen wir es gleich. Das ist bei uns Unternehmensphilosophie.“
Schwieriger Untergrund
Eine besondere Herausforderung waren die geologischen Verhältnisse: Der Hang, auf dem sich der Lumberjack Shuttle erstreckt, bewegt sich Jahr für Jahr. Laut geologischen Berechnungen sind es bei einzelnen Stützen bis zu vier Zentimeter pro Jahr. „Für einen solchen Untergrund gibt es verschiebbare Stützen, wie sie bei den Bahnen am Gletscher eingesetzt werden“, schildert Planer Stephan Salzmann.
Nach dem ersten Winter sind noch keine Auswirkungen des instabilen Untergrundes festzustellen. „Wahrscheinlich wird man erst in zehn Jahren etwas davon spüren, aber mit den verschiebbaren Stützen sind wir vorbereitet und haben Reserven mindestens für die nächsten 40 Jahre“, meint Harml.
Auch die Talstation befindet sich in sehr steilem und rutschgefährdetem Gelände. Dort waren ebenfalls aufwändige Sicherungsmaßnahmen nötig. „Bei einer Bauzeit von fünf Monaten sind das natürlich besondere Herausforderungen“, schildert Salzmann. „Gemeinsam mit dem Bauherrn konnten wir aber sehr einfache und kostengünstige Lösungen entwickeln.“
Möglich war diese kurze Bauzeit nur mit einem gut eingespielten Team, welches aus vielen Firmen direkt aus der Umgebung bestand – ebenfalls Teil der Unternehmensphilosophie. Diese arbeiten meist schon jahrelang für das Skigebiet Shuttleberg und bringen so die nötige Erfahrung für die Seilbahnprojekte mit.
Schon im November 2017 konnte der Bau dann wie geplant abgeschlossen werden, sodass die Bahn am 21. Dezember pünktlich in Betrieb ging.
Modern, komfortabel und schnell
Die „Holzfällerbahn“ ist nun der größte Stolz des Shuttlebergs. Sie ist die längste und schnellste Sesselbahn der Doppelmayr „D-Line“ weltweit und überwindet den größten Höhenunterschied. Außerdem besitzt sie die meisten Stützen, den stärksten Antrieb und das Seil mit dem dicksten Durchmesser. Nachdem zuvor alle anderen Lifte auf dem Shuttleberg und die komplette Beschneiung modernisiert wurden, ist nun das gesamte Skigebiet endgültig auf dem neuesten und modernsten Stand der Technik.
Doch nicht nur in Sachen Technik, auch beim Komfort ist der Lumberjack Shuttle ganz vorn. Die kuppelbare 6er-Sesselbahn erleichtert vor allem Familien mit Kindern und Kinderskigruppen das Liftfahren. Beim Einstieg ist sie mit einem Förderband mit Hubpodest ausgestattet, die selbstverriegelnde Kindersicherung sorgt für eine sichere und entspannte Bergfahrt. Bei der neuen Bahn darf ein Erwachsener bis zu fünf kleine Kinder mitnehmen.
Anlagedaten
- Anzahl Stützen
- 17
- Bahnsystem
- kuppelbare 6er-Sesselbahn
- Fahrgeschwindigkeit
- 6,0 m/s
- Fahrstrecke gesamt
- 2.067,55 m
- Fahrzeit
- 6 Minuten
- Förderleistung
- 2.600 P/h
- Anzahl Fahrzeuge
- 89
- Höhenunterschied
- 625,30 m
- Investitionsvolumen
- 9 Millionen Euro