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Seilbahnprojekt

PB Seilbahn Bezau

Bregenzerwald, Vorarlberg, A

Neue Trassenführung der Seilbahn Bezau

Fast zehn Jahre lang haben die Verantwortlichen in Bezau über die Zukunft ihrer Seilbahn nachgedacht. Modernisierungsvorschläge scheiterten zumeist an den zu hohen Kosten. Salzmann Ingenieure hat eine Lösung gefunden, die alle Wünsche der Betreiber zu vertretbaren Kosten erfüllt.

Bereits Anfang der 1950er Jahre haben Gemeindevertreter in Bezau beschlossen, eine Kabinenseilbahn auf das Sonderdach (1204 Meter Seehöhe) zu bauen, 1956 wurde diese eröffnet. 1960 wurde als Fortsetzung eine zusätzliche Bahn auf die Baum- gartner Höhe (über 1574 Meter Seehöhe) in Betrieb genommen. Die Bezauer Seilbahn galt über Jahre als ein Geheimtipp unter Paraglidern, Wanderern und Variantenskifahrern.

Nach der langen Nutzungsdauer entsprach die Bahn nicht mehr dem aktuellsten Stand der Technik. Förderleistung – in beiden Sektionen gab es nur 6er- bzw. 8er-Kabinen – und Fahrkomfort ließen immer mehr zu wünschen übrig. Zudem wäre im Jahr 2015 die seilbahnrechtliche Konzession erloschen. Eine Modernisierung wurde also dringend notwendig.

Für die Betreiber stand fest: Wir brauchen eine multifunktionale Seilbahn und die „Mittelstation“ am Sonderdach muss erhalten bleiben. An diesem Punkt aber geriet die Planung ins Stocken. Sollte es eine oder zwei neue Pendelbahnen geben? Und wie plant man eine Pendelbahn, deren Mittelstation nicht in der Mitte liegt? Sie kalkulierten Nutzen, Frequenz und Kosten von verschiedenen Modellen.

Auf der Suche nach der besten Lösung holten sie Salzmann Ingenieure mit ins Boot. Die Bregenzer Seilbahntechnik-Experten analysierten die Situation intensiv und präsentieren schließlich ein Konzept mit drei Varianten. Der Geschäftsführer der Berg- bahnen Bezau, Ing. Fidel Meusburger: „Gemeinsam haben wir dann ein Modell erarbeitet. Die Entschei- dung fiel auf eine einspurige Bahn mit nur einer Kabine.“ Nach detaillierter Ausschreibung ging das System „Funifor“ als Sieger aus dem Vergabeverfah- ren hervor – zugleich eine Österreichpremiere. Projektleiter Dipl.-Ing. Stephan Salzmann: „Unsere Berechnungen führten auch zu einem Umdenken in Bezug auf die Lage der Berg- und Talstation. Damit haben wir ins Schwarze getroffen. Nicht nur, dass wir durch die Verlegung eine geradlinige Trassenführung haben, die Bahn endet zudem an einem Punkt, von dem aus man einen unglaublichen Rundblick hat – ein enormer Anziehungspunkt für die ganze Region. Das im Zuge des Projekts neu errichtete Restaurant trägt mit seiner modernen Architektur und seinem sensationellen Ausblick wesentlich zur Attraktivität des Ausflugspunkts bei. Nebenbei wird die Bahn im Winter als Zubringer für das Famili- enskigebiet „Andelsbuch-Niedere“ attraktiver.“

Die gesamte Seilbahnplanung und Längenschnittberechnung haben die Betreiber in die Hände von Salzmann Ingenieure gelegt. Für die Gestaltung von Seilbahn und Restaurant wurde ein Architekturwettbewerb ausgelobt, den die heimischen Architekten Bernd Frick und Markus Innauer mit einem sehr gelungenen Projekt für sich entscheiden konnten. Im Februar 2010 wurde der zeitaufwendige Genehmigungsprozess für das neue Bahnsystem mit der Bauverhandlung abgeschlossen. Im gleichen Monat wurde mit dem Bau begonnen. Nach nur neun Monaten Bauzeit konnte bereits im November 2010 der Probebetrieb aufgenommen werden. „Durch die sehr professionelle Planung und Bauleitung konnte nicht nur der Zeitplan eingehalten werden, sondern auch die Kostenschätzung wurde deutlich unterschritten“, lobt Meusburger das Bregenzer Experten-Team.

Die feierliche Eröffnung der neuen Bezauer Seilbahn erfolgte im März 2011. Der Geschäftsführer der Bergbahnen Bezau ist stolz auf das Ergebnis: „Das Feedback ist sehr positiv, sowohl zur Bahn als auch zum Panoramarestaurant. Mit mehr Komfort, verringer- ten Wartezeiten und bequemerer Zufahrt in das nahegelegene Skigebiet konnten wir sehr viele neue Kunden gewinnen.“

Anlagedaten

Bahnsystem
Pendelbahn
Förderleistung
345 P/h
Höhe Talstation
714 m
Höhe Zwischenstation
1.216 m
Höhe Bergstation
1.645 m
Höhenunterschied
965 m
Investitionsvolumen
5,6 Millionen Euro
Kabinenanzahl
1 Kabine für 60 Personen
Eröffnung nach Umbau
2011
Hier fehlt noch die Bildbeschreibung
Hier fehlt noch die Bildbeschreibung

Die Firma Salzmann Ingenieure hat das gesamte Projekt gemeinsam mit der Geschäftsführung konzipiert und anschließend hervorragend umgesetzt. Da das Funifor-System erstmals in Österreich zum Einsatz kam, waren die Behördenverfahren sehr aufwendig – diese wurden von den Salzmann Ingenieuren hervorragend abgewickelt. Die gesamte Planung und Bauleitung war sehr professionell, wodurch auch die Kostenschätzung deutlich unterschritten werden konnte. Die Vorstellungen der Geschäftsführung für einen Neubau der Seilbahn plus Restaurant wurden durch diese Umsetzung bei weitem übertroffen.

Fidel Meusburger, Geschäftsführer Bergbahnen Bezau

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